Jeden Herbst, wenn die Äpfel im Apfelgarten des Benediktinerklosters reif werden, steht für die Mönche die Apfelernte an.
Dabei arbeiten sie nach dem religiösen Sinnspruch „Ora et labora“, was so viel wie „Beten und Arbeiten“ bedeutet.
Damit ist gemeint: Arbeiten, so wie zum Beispiel die Apfelernte, können doch eigentlich eine Form des Gebets darstellen und sein.
Am 23. September 2024 durften die Schüler der Klasse 8a des RMGs (Rhabanus-Maurus- Gymnasium) unter der Leitung ihres Religionslehrers Thomas Tieschky den Benediktinern bei der Ernte der Früchte helfen.
Vormittags trafen sich diese mit Bruder Alto und Bruder Immanuel im Apfelgarten.
Doch was hatte diese Aktion eigentlich für einen Sinn?
Ganz einfach: die 13 und 14 Jährigen sollen Achtsamkeit und Dankbarkeit beim Sammeln der Äpfel erleben, sowie den schon oben genannten Spruch aus dem Lateinischen.
Somit beginnt einer der beiden Brüder die Ernte auch mit einem Gebet.
Nach einer kleinen Anweisung begannen die Schüler fleißig die reifen Früchte einzusammeln, immer zwei mit einem Eimer.
Man muss jedoch dazu sagen, dass eine nicht ernst zu nehmende Motivation des Lehrers: „Für zehn gesammelte Eimer gibt es die Note eins, für fünfzehn sogar die Note eins plus!“ war.
Ab und zu schüttelte einer der Mönche die Bäume und Äpfel fielen auf den Boden, die Schüler stürzten sich sofort darauf.
Jeder war dankbar für jeden Apfel, der reif und ganz am Boden lag, welchen er in den Eimer legen konnte.
Kein Apfel wurde ausgelassen und jede Frucht wurde sorgfältig aufgesammelt.
Zuvor wurde ihnen unteranderem erklärt, dass die Äpfel später im Keller für einige Tage gelagert werden um sie dann zu einem alkoholischen Getränk weiter zu verarbeiten. Aufgrund dieser Tatsache durften keine Gräser, Blätter oder anderweitig in diesem Falle störenden Dinge aus Achtlosigkeit eingesammelt werden. Auch dies war ein Punkt für die Schüler um aufmerksam und achtsam zu bleiben.
Nach rund einer Stunde hatten die Kinder nicht nur viel Spaß gehabt, gelacht und auf die Früchte geachtet, sondern auch den halben Anhänger, der im Apfelgarten bereitstand, mit über hundert Eimern Äpfeln gefüllt.
Als sich die Aktion zum Ende zuneigte konnte man nur sagen: Die Mithilfe der Schüler war ein voller Erfolg!
Die Ziele Achtsamkeit, Dankbarkeit, das Verstehen und Ausführen des Spruches „Ora et labora“ und Freude und Spaß an der Ernte wurden voll und ganz erfüllt.
Außerdem kam, wie schon bekannt, einiges an Früchten zusammen, was den Mönchen eine große Hilfestellung gewesen war.
Als der Lehrer in der nächsten Stunde das Klassenzimmer betrat wurde er mit diesem Satz begrüßt:
„Können wir heute noch mal Äpfel ernten gehen?“