Am Montagmorgen hatte der Gebetsdienst frei. Stattdessen wurde in der ganzen Schule ein Gebet für den verstorbenen Erzabt Notker Wolf gesprochen. Aber wer war Notker Wolf eigentlich?
Notker Wolf war von 1977 bis 2000 Erzabt des Klosters St. Ottilien. Doch nicht nur das. Von 2000-2016 war er Abtprimas des Benediktinerordens und damit Interessenvertreter aller Benediktiner weltweit – eine Aufgabe, die er erfolgreich ausführte.
Doch ihm kommt auch eine wichtige Bedeutung in Bezug auf unsere Schule, das Rhabanus Maurus Gymnasium, zugute. Zeit seines Lebens unterstütze er das RMG tatkräftig. Er war einer der größten Befürworter des Schulneubaus und trieb diesen engagiert voran. In seinen Jahren als Erzabt spielte er sogar manchmal mit der E-Gitarre in der Schulband mit. Mit Notker Wolf hat aber nicht nur die Schule einen ihren größten Fürsprecher verloren. Während seiner Zeit als Ottilianer Erzabt schaffte er es mit seiner intelligenten und engagierten Art unter anderem in einen Austausch mit der chinesischen Kirche zu kommen und den dortigen Aufbau einer Diozöse zu initiieren. In seiner Amtszeit als Abtprimas war das größte Projekt die Modernisierung der Hochschule Sant’Anselmo, an der er selbst auch studiert hatte.
Im Nachruf auf diesen großen Mann, der am 2.April in Frankfurt am Main auf der Romrückreise an Herzversagen starb, bleibt uns nur die Worte des jetzigen Erzabtes Wolfgang Öxler zu zitieren:
Wir sind dankbar für die vielen Samenkörner, die unser Mitbruder im Laufe seines Lebens ausstreuen konnte, und beten darum, dass seine letzte große Reise ihn zu dem geführt hat, den er ein Leben lang verkündet hat!