Tagebuch

Die AFD - Klimawandel gibt es nicht? (Serie)

Freude schöner Götterfunken… Ja, wir dürfen uns wirklich glücklich schätzen die EU zu haben. Am 09.06 stehen in Deutschland die Wahlen zum Europäischen Parlament an. Bei denen auch schon Menschen ab 16 Jahren wählen dürfen. Nicht nur für diese Erstwähler*innen sondern auc für alle Politikinteressierten und die, die es noch nicht sind, geben wir in unserer neuen Serie einen Überblick über die bedeutenden Parteien, die am 09.06 zur Wahl stehen. Neben dem Wahlprogramm, das heißt, was die Parteien versprechen, schätzen wir auch die Chancen der Parteien ein.

 


Was haben Zähneputzen und Wählen gemeinsam? Tust du’s nicht, wird’s braun.


Angesichts von Umfragewerten um die 20% herrscht gerade ziemlich Angst vor der AfD. Ist diese Angst berechtigt? Ist die AfD wirklich so schlimm? Und was plant Sie eigentlich alles?

Die AfD (Alternative für Deutschland) wurde 2014 gegründet. Zuerst war sie nur eine populistische Partei, wandelte sich jedoch zu einer rechtsextremen Partei, die in vielen Bundesländern vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Zuletzt fiel sie mit Äußerungen über eine Remigration, also eine Abschiebung aller Personen mit Migrationshinztergrund, auf. In Ihrem Wahlprogramm fordert die AfD eine Abschaffung der EU. Im Gegenzug fordert sie eine europäische Gemeinschaft, in der es keine EU Steuern gibt und in der die Staaten souverän, also selbstständig, über alle ihre Angelegenheiten entscheiden dürfen.

In dieser plant die AfD folgendes:

Wahlprogramm

  • Klimaschutz: Der Klimawandel wird als Dogma, also ein Glaubenssatz, dessen Gültigkeit als absolut betrachtet wird,bezeichnet. Somit zweifelt die AfD den Klimawandel an. Sie beschriebt CO2 als wichtig für Pflanzen. Aus diesem Grund will sie dem „Klimawahnsinn“ begegnen und fordert eine Abschaffung aller Klimaschutzvorgaben. Die Energieversorgung soll vollständig auf Atomkraft umgestellt werden. Verkehr: Die AfD bekennt sich klar zum motorisierten Individualverkehr und fordert, um das Verkehrschaos zu beheben, mehr Parkplätze und Straßen.
  • Migration: Auf diesem Gebiet vertritt die AfD die extremsten Ansichten. Sie strebt eine strikte „Abwehr“ von Migrant*innen an den EU Außengrenzen, oder besser: Denen, der neuen europäischen Gemeinschaft an. Schon angekommene Migrant*innen sollen, sofern die meisten Gebiete ihres Herkunftslandes friedlich sind, abgeschoben werden.
  • Außenpolitik: Die AfD fordert Europa zur „Festung“ auszubauen. Trotzdem fordert sie ein friedliches Miteinander mit Russland. Zu China will sie die Handelsbeziehung unbedingt erhalten.
  • Landwirtschaft: Die AfD fordert, die Landwirtschaft nicht stark zu beeinflussen. Natürlich spricht sie sich auch für kleine, regionale Betriebe aus. Auf dem Gebiet des Tierschutzes fordert die blaue Partei eine Transportwegbeschränkung für Lebendtiere auf 6 Stunden.
  • Extras: Gendern wird als „skandalöse Ideologie“ bezeichnet und als Gefährdung für junge Leute gesehen, die dadurch von dem Zwei-Geschlechter-Glauben abweichen könnten.

 

Unsere Einschätzung

Wüsste man nicht, dass die AfD es ernst meint, könnte man glatt lachen über das Wahlprogramm, so rückständig und extrem ist es. Doch leider meint die AfD es ernst und so stellt sie eine wirkliche Gefahr nicht nur für die Zukunft Europas statt. In Umfragen liegt die AfD gerade bei etwa 14 %. Sollten sich die Protestwähler*innen das Wahlprogramm der AfD einmal genau durchlesen, könnte diese Zahl aber rapide sinken.