Tagebuch

Der Flügelschlag spricht mit Herrn Walch

Der Weihnachtsfrieden: Wir klären auf über dieses Phänomen, ob Noten geschrieben werden dürfen und wie es mit Kritik aussieht. Ein Interview mit Herrn Walch.

 

Flügelschlag: Ist der Weihnachtsfrieden nur ein Symbol für ein friedliches Weihnachten oder steckt da mehr dahinter?

Hr. Walch: Weihnachten und der Weihnachtswunsch sind der Anlass, aber das Ziel ist ein schulisches und pädagogisches. Der Weihnachtsfrieden soll den Schülern und Entlastung geben in einer Zeit, die sehr „vollgefüllt“ ist. Diese Entlastung soll die Gedanken und Herzen frei machen um bewusst auf Weihnachten zuzugehen.

 

Flügelschlag: Und wie sieht es mit den Noten aus? Dürfen schriftliche Leistungsnachweise stattfinden?

Hr. Walch: Rein formal ist es die Befreiung von Leistungserhebungen schriftlicher Art. Das beinhaltet natürlich die Schulaufgaben, die wir im Schulkalender blocken. Und die Aufforderung auf Exen zu verzichten. Ausgenommen von der Regelung sind Nachschriften.

 

Flügelschlag: Für Exen gibt es also nur eine Empfehlung?

Hr. Walch: Weihnachtsfrieden bedeutet eigentlich schon den Verzicht auf schriftliche Leistungsnachweise.

 

Flügelschlag: Wie steht es um mündliche Noten?

Hr. Walch: Mündliche Noten können gemacht werden, aber wenn man das Anliegen versteht, wird man damit auch anders vorgehen als normal. Man kann vielleicht auch noch dazusagen, dass diese Woche vor Weihnachten noch mit anderen Aktivitäten gefüllt wird, damit die Möglichkeit mündliche Noten zu machen, nicht so stark gegeben ist.

 

Flügelschlag: Warum beginnt der Weihnachtsfrieden dieses Jahr erst am Dienstag?

Hr. Walch: Der Weihnachtsfrieden startet mit dem Beginn der weihnachtlichen Aktivitäten an unserer Schule, d.h. am Dienstag mit den Sonderproben von Chor und Orchester. Außerdem waren am Montag schon viele Kurzarbeiten in den Naturwissenschaften eingetragen.

Hr. Hörmann (wird wegen Fachfragen hinzugezogen): Es gab einige Eintragungsprobleme im Schulmanager, aber der Dienstag als Beginn ist jetzt fix.

 

Flügelschlag: Gibt es so etwas wie einen Weihnachtsfrieden auch anderswo? Wie sind sie auf die Idee gekommen?

Hr. Walch: Ob es ihn woanders gibt, weiß ich nicht; mir ist nichts bekannt. Die Idee ist die, dass wir als christliche Schule den wahren Kern des Weihnachtsfestes vermitteln wollen und deswegen, das was möglich ist, damit junge menschen das so erleben können, auch umsetzen. Das ist eigentlich schon die Erfindung einer Schule, wie wir sie eben sind. Und er zeigt auch, dass wir eben nicht Noten als das wichtigste an der Schule betrachten.

 

Flügelschlag: Gab es auch schon Kritik gegen diese Zeit der Entlastung?

Hr. Walch: Du sprichst das Richtige an. Von Schülern kam bisher keine Kritik, jedoch von Lehrkräften. Der Weihnachtsfrieden ist natürlich etwas, dass man sich schon leisten muss. Die Leistungsnachweise verteilen sich auf die anderen, freien Wochen und häufen sich eventuell. Wir als Schulleitung empfehlen deswegen schon in der ersten Lehrerkonferenz, früher im Schuljahr damit anzufangen. Richtige Beschwerden gab es aber nie, da der Weihnachtsfrieden bei uns Tradition hat.

 

Flügelschlag: Sie haben eben gesagt, dass der Weihnachtsfrieden schon Tradition ist? Wie lange gibt es ihn schon?

Hr. Walch: Solange ich hier an der Schule bin und mich erinnern kann, also mindestens 20 Jahre.